Zu meinen ganz wesentlichen Aufgaben als Geschäftsführerin gehört die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat. In meinen nächsten Beiträgen werde ich die einzelnen Menschen im Aufsichtsrat der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH (LBL) und die Arbeit dieses Gremiums vorstellen. Beginnen möchte ich mit Daniela Trochowski, die seit 2012 den Vorsitz des Aufsichtsrats innehält. Wie sie diese verantwortungsvolle Position ausübt und was ihr dabei wichtig ist, hat Daniela Trochowski im Interview verraten.
Welche Meilensteine prägten Ihre berufliche Entwicklung?
Daniela Trochowski: Nach meinem Abschluss als Diplom-Volkswirtin an der Universität Leipzig arbeitete ich von 1994 bis 1996 als Gruppenleiterin im externen Rechnungswesen bei der Firma Schels und Sohn GmbH & Co. KG in Bayern. Die folgenden dreizehn Jahre war ich im Deutschen Bundestag sowie in der Senatsverwaltung für Wirtschaft in Berlin als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Referentin tätig. Meine Themenfelder waren dabei immer Finanzen und Steuern. Am 6. November 2009 wurde ich zur Staatssekretärin der Finanzen im Land Brandenburg ernannt und übe seitdem dieses Amt aus. Zudem engagiere ich mich als stellvertretende Präsidentin des Humanistischen Verbands Berlin Brandenburg und bin Mitglied im Bundesvorstand Die Linke.
Wie lange sind Sie schon im Aufsichtsrat der LBL aktiv und was bedeutet Ihnen diese Tätigkeit?
Daniela Trochowski: Dem Aufsichtsrat gehöre ich seit dem Jahr 2012 an. Die LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH ist ein wichtiges Unternehmen des Landes Brandenburg. Auf Grundlage des Glücksspielstaatsvertrages erfüllt es einen bedeutenden öffentlichen Auftrag. Zum einen sorgt es für den Schutz der Spielerinnen und Spieler vor den Gefahren des Glücksspiels und die Förderung eines verantwortungsbewussten Spielverhaltens. Zum anderen ist es gleichzeitig dem Gemeinwohl verpflichtet. So ist im Glücksspielstaatsvertrag auch geregelt, dass ein erheblicher Teil der Einnahmen aus Glücksspielen zur Förderung öffentlicher und gemeinnütziger Aufgaben verwendet wird. In Brandenburg bedeutet dies die Förderung einer Vielzahl von Projekten, die vor allem mildtätigen, sozialen, sportlichen und sonstige im besonderen öffentlichen Interesse liegenden Zwecken dienen.
Welche wichtigen Eigenschaften sollte ein Aufsichtsratsmitglied besitzen?
Daniela Trochowski: Wichtig sind Fachkenntnisse bzw. die Fähigkeit, sich Problemen anzunähern. Aber auch unternehmerische Kompetenzen spielen eine Rolle. Eine hohe soziale Kompetenz und kommunikative Fähigkeiten zu besitzen, sind weitere wichtige Eigenschaften für ein Aufsichtsratsmitglied. Und nicht zuletzt sollten ein kritisches unabhängiges Denken und eine hohe Eigenverantwortlichkeit mitgebracht werden.
Spielen Sie selbst Lotto? Wenn ja, haben Sie selbst schon einmal gewonnen?
Daniela Trochowski: Nein, ich spiele kein Lotto. Und selbst als ich vor einigen Jahren drei Tage in Las Vegas weilte, habe ich keine Minute gespielt! Ich glaube nicht an das Glück im Spiel – ich habe Glück in der Liebe.
2015 belegte der Aufsichtsrat der LBL beim Ranking des Public Women-on-Bord-Index den 1. Platz. Im Ranking 2016 wird Platz 2 belegt. Was bedeuten diese Spitzenplatzierungen für Sie?
Daniela Trochwoski: Für mich heißt das: Wir haben viel erreicht! Während die Politik für Aufsichtsräte von Großunternehmen seit dem 1. Januar 2016 eine Quote von 30 Prozent fordert, liegt der Aufsichtsrat unseres Unternehmens mit seinem Frauenanteil seit Langem weit darüber.
Es zeigt sich ein Wandel bei der Personalauswahl in der Haltung gegenüber Frauen in verantwortlichen Positionen und ein zunehmendes Interesse an weiblichem Führungspersonal. Es beweist auch, dass Frauen fachlich mithalten können, ambitionierter, mutiger und selbstbewusster geworden sind. Und nicht zuletzt zeigt sich in den Unternehmen ein Kulturwandel hin zu mehr gleichberechtigter Teilhabe von Frauen.
Vielen Dank für das Interview!