Den weitesten Anfahrtsweg zu unseren Aufsichtsratssitzungen hat zweifelsohne Elfi Gabriel aus Pritzwalk. Doch diesen nimmt sie gern auf sich, um am Erfolg der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH (LBL) strategisch mitzuwirken. Welchen besonderen Herausforderungen musste sie sich in ihrer Karriere stellen? Im Interview hat Elfi Gabriel es mir verraten.

Sie sind seit 42 Jahren bei der Sparkasse angestellt und haben dabei auch unterschiedliche Systeme erlebt. Bitte geben Sie einen kurzen Einblick in Ihre berufliche Laufbahn.

Elfi Gabriel: 1976 ging ich bei der Sparkasse in die Lehre und spezialisierte mich anschließend im Fernstudium in Potsdam in der Richtung Finanzökonomie. Die spannendsten aber auch herausforderndsten Jahre in meiner Karriere kamen mit der Wiedervereinigung des Deutschen Staates! Mit hohem zeitlichem Engagement hielt ich den täglichen Betrieb aufrecht und entwickelte gleichzeitig Prozesse und Strukturen in einem neuen Sparkassensystem. Auf einmal gab es eine andere, noch nicht gelernte Gesetzeslage. Neben dem Sparkassenrecht waren das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), das Handelsgesetzbuch (HGB) und das Gesellschaftsrecht maßgeblich. Zudem mussten Sicherheiten bewertet werden.

Gleichzeitig boomte es in der Wirtschaft, z. B. in der Hotellerie oder auch im Einzelhandel mit „LOTTO und Tabak“. Die Investoren wollten beraten werden und Kredite aufnehmen. Hier ohne „Erfahrungen“ Entscheidungen zu treffen, brachte manch schlaflose Nacht. Daneben lief noch der Umtausch von Massen an Geld. Denn systematisch schichteten Familien ihr Geld um, um möglichst viel Ostmark in Westmark im Wechselkurs 1:1 tauschen zu können. Zur Weiterbildung nahm ich das Studium zum Sparkassen-Betriebswirt auf. Alles das meisterte ich mit zwei kleinen Kindern zu Hause.

Ähnlich wie Elfi Gabriel erging es zur Wendezeit auch Manfred Wenzel, Sparkassendirektor in Dresden. Er berichtet vom Sommer 1990 als er Herr über hunderte Millionen D-Mark war.

Was denken Sie, was führte hier zum Erfolg?

Elfi Gabriel: Es war Pragmatismus notwendig und der führte auch zum Erfolg. Noch heute leite ich das Firmenkundengeschäft der Sparkasse Prignitz und bin stolz im Jahr 2001 zum Vorstandsmitglied bestellt worden zu sein.

Welche Verbindung besteht zwischen Ihrer Tätigkeit bei der Sparkasse und den Themen von Lotto Brandenburg?

Elfi Gabriel: Seit 2014 bin ich Aufsichtsratsmitglied der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH. Das gibt mir einen Einblick in die vielen Facetten des regulierten Glücksspiels, die in einem engen Rahmen stattfinden. Bei der Sparkasse gibt es auch enge Rahmenbedingungen. Da jeder Lotto-Spieleinsatz per Gesetz in Brandenburg mit einem Beitrag für das Gemeinwohl verknüpft ist, finde ich ausgezeichnete Parallelen zu den Handlungsprinzipien der Sparkassen. Unsere Institute sind verpflichtet, dem Gemeinwohl zu dienen. Die Jugend- und Kulturstiftung der Sparkasse Prignitz fördert die Kinder- und Jugendarbeit, Sportvereine und viele Maßnahmen in Kunst, Kultur und Denkmalpflege.

Wie wichtig ist Ihnen die Stiftungsarbeit?

Elfi Gabriel: Die Förderung des Gemeinwohls spielt in der heutigen Gesellschaft eine zunehmend große Rolle. Das soziale Engagement ist wichtiger denn je. In den Städten und auch im ländlichen Raum würden ohne diese Aktivitäten viele Projekte und das kulturelle Leben nicht stattfinden. Sparkassen- und Lottomittel leisten hier einen wesentlichen Beitrag. Für mich persönlich ist die Öffentlichkeitsarbeit für die Jugend- und Kulturstiftung eine der schönsten Aufgaben. Allein der Gedanke, in strahlende Gesichter zu blicken, beflügelt stets aufs Neue.

Kinder für die Landwirtschaft begeistern: Bei den "Länderinnen" engagiert sich Elfi Gabriel gesellschafts- und agrarpolitisch. 2017 besuchte sie die Geschwister-Scholl-Schule in Perleberg und acht weitere Grundschulen und verteilte Brotdosen mit regionalen Produkten.

Kinder für die Landwirtschaft begeistern: Bei den „Länderinnen“ engagiert sich Elfi Gabriel gesellschafts- und agrarpolitisch. 2017 besuchte sie die Geschwister-Scholl-Schule in Perleberg und acht weitere Grundschulen und verteilte Brotdosen mit regionalen Produkten.

Was reizt Sie an der Tätigkeit im Aufsichtsrat von Lotto Brandenburg?

Elfi Gabriel: Hier kann ich mein fundiertes betriebswirtschaftliches Wissen gepaart mit unternehmerischem Denken und auch meine Berufspraxis in einer weiteren Branche einbringen. Außerdem gefällt mir, dass die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats beruflich und gesellschaftlich sehr unterschiedlich engagiert sind. Mit ihrem großen Sachverstand bereichern sie deshalb die Diskussionen um Entscheidungen.